Vorkampf Klitschko – Interview mit Patrick Korte

PatrickbearbeitetEinen weiteren Vorkampf beim Klitschko Event nächsten Samstag bestreitet Patrick Korte. Patrick ist ein echtes „Essener Urgestein“. Gebürtig in Essen Borbeck geboren und immer schon in diversen Clubs und Vereinen dort aktiv, ist er im gesamten Stadtgebiet quasi bekannt wie „ein bunter Hund“. Patrik ist 1,89 m groß, 110 kg schwer und 31 Jahre alt.

Patrick, wie bist Du zum Boxen gekommen?

Ich habe im Jahr 1997 den Boxkampf zwischen Mike Tyson und Francois Botha im Fernsehen, damals noch auf Premiere gesehen. Bis dahin hatte ich diverse Kampfsportarten ausgeübt,  wie beispielsweise Judo oder Taekwondo. Aber als ich den Kampf im Fernsehen sah, da war für mich klar, ich will unbedingt ausprobieren, zu boxen. In dem Essener Fitnessstudio, in welchem ich zu der Zeit Mitglied war, wurde unter anderem ein Kurs zum Boxen angeboten, also belegte ich diesen. Aber man konnte dort natürlich nicht an richtigen Boxkämpfen teilnehmen. Also meldete ich mich in dem Boxverein in Essen Vogelheim an, wo ich auch Kämpfe machen konnte.

Andererseits war mein Werdegang vielleicht schon viel länger vorgezeichnet, wenn ich so zurückdenke: bereits im Alter von 13 Jahren schenkten mir meine Eltern eine Hantelbank zu Weihnachten. Was sollte ich vor dem Hintergrund noch anderes werden als Boxer?!

Im Jahr 2000 trat ich dem Boxverein bei und hatte im gleich Jahr auch direkt meinen ersten Amateur Boxkampf, im Jahr 2013 habe ich schließlich meinen letzten Amateur Boxkampf gemacht. Ich habe dann bis zum Jahr 2002 aktiv geboxt und danach zunächst eine lange Pause gemacht. Erst im August 2013 habe ich wieder mit dem Boxen angefangen und direkt in dem Jahr im Dezember auch meinen letzten Amateurkampf bestritten. Ich habe mich zu dem Zeitpunkt sofort entschieden, Profi zu werden. Ich hatte bis dahin insgesamt 10 Kämpfe bestritten und davon 7 Kämpfe gewonnen, den letzten im Jahr 2013 natürlich auch. Mein Trainer war durchgängig Franz Stahlschmidt, den ich auch als Gast zu meinen ersten beiden Profikämpfen eingeladen habe.

Die lange Pause zwischendurch bereue ich im nachhinein etwas, denn auch als ich während der Zeit hauptsächlich Bodybuilding etc. gemacht habe, mit dem Herzen war ich immer beim Boxen. PatrickBoxen

Wie kamst Du zum Profi Boxen und weshalb bist Du dorthin gewechselt?

Als ich im Jahr 2013 wieder mit dem Boxen angefangen habe, wusste ich, dass ich unbedingt Profi werden wollte, wenn ich weitermachen würde. Bei den Amateuren gab es einfach keine wirkliche Möglichkeit, vernünftige Kämpfe zu erhalten. Es gab insofern leider keinerlei Perspektive mehr für mich auf eine Weiterentwicklung.  Daher dachte ich, versuch es doch mal bei den Profis. Also nahm ich mit Sebastian Tlatlik Kontakt auf. Sebastian kannte ich noch aus Zeiten des Amateurboxens, ich bin daher auf ihn zugegangen und habe ihn gefragt, ob er mein Trainer und Manager werden könne. Und siehe da, das klappte! Es hat sich relativ schnell etwas getan und jetzt stehe ich da, wo ich bin und bestreite im Vorprogramm zu Klitschko mit dem Trainerteam Sebastian Tlatlik und Frank Rose bereits erfolgreich meinen 3. Profikampf.

Patrick, möchtest Du noch etwas zu Dir privat sagen?

Gerne, also eigentlich bin ich eher ein absoluter Familienmensch. Ich bin verheiratet, habe zwei kleine Kinder, ein sechs Jahre altes und ein drei Monate altes Mädchen. Die Beiden sind mein all und alles, meine Familie ist mir wirklich sehr wichtig.

Jobmäßig bin ich als Sicherheitsfachkraft bei einem größeren Sicherheitsunternehmen beschäftigt und arbeite zudem noch als Personenschützer.

Patrick Korte, Jan Kleen, Sebastian Tlatlik, Frank Rose

Patrick Korte, Jan Kleen, Sebastian Tlatlik, Frank Rose

Da ich zudem sehr verbunden bin mit der Stadt Essen und dort so viele Leute kenne als quasi „Lokalmatador“, würde ich mich in Essen sehr gerne in einem sozialen Projekt engagieren. Einen ersten Schritt haben wir vor einiger Zeit mit Jan Kleen gemacht und seinem Einsatz gegen Mobbing. Aber das richtige Projekt habe ich bisher noch nicht gefunden. Für Vorschläge und Ideen oder Angebote in der Richtung wäre ich daher jederzeit offen!

 

Vorkampf Klitschko – Interview mit Samy Musa

SamyBoxenIm Vorkampf zum Klitschko Event kämpft unter anderem Samy Musa, der bei First Punch Boxpromotion unter Vertrag ist. Wir haben ihm in Hinblick auf seinen Kampf nächsten Samstag ein paar Fragen gestellt:

Samy, wie bist Du zum Boxen gekommen?

Als ich 16 Jahre alt geworden bin, fragte mich mein Vater, „Wie wäre es eigentlich mal mit einem vernünftigen Sport?“ Er ermunterte mich, etwas Neues zu versuchen in der Richtung, bis dahin hatte ich Fußball gespielt, jedoch mit nur mäßigem Erfolg, da ich wenig Zeit hatte tagsüber und hauptsächlich zum Arabisch Unterricht in meiner Freizeit ging. Ich hatte daher auch noch nicht an Spielen oder Turnieren teilgenommen. Der Vorschlag von meinem Vater war daher Boxen oder Kraftsport oder etwas Ähnliches. Ich lies mir dies durch den Kopf gehen und habe es daraufhin versucht.

Insofern boxe ich bereits seit ca. 16 Jahren, ich bin jetzt 32 Jahre alt, habe aber auch zwischendurch immer wieder Pausen gemacht während der Schulzeit oder meiner Ausbildung. Ziemlich schnell habe ich damals gemerkt, Boxen alleine ist es nicht, daher habe ich nebenbei eine Ausbildung als Erzieher begonnen. Dies umfasste zunächst ein einjähriges Praktikum in einem Kindergarten sowie im Anschluss daran eine vierjährige Ausbildung. Seit sieben Jahren bin ich nun beschäftigt in der sogenannten Offenen Ganztagsschule in Krefeld. Ich arbeite dort als Erzieher, täglich bis 16 Uhr, und helfe den Schülern bei ihren Schularbeiten, mache also die Hausarbeitenbetreuung, leite AGs, esse mit ihnen zusammen etc.

Der Vater von Samy kommt aus Palästina, die Mutter ist Deutsche, er ist hier geboren; als er in der 3. Klasse war, hat er aber ein Jahr lang mit seinen Eltern in Jordanien gelebt und hat dort auch Arabisch gelernt. SamyKrawatte

Samy, wie hast Du das Leben dort erlebt?

Wir haben in Jordanien gelebt als ich in der 3. Klasse war. Es ging uns gut, obwohl wir in einem riesigen Camp für Flüchtlinge aus Palästina dort gelebt haben mit dem Namen Muckaiam Albaqua. Es war kein gewöhnliches Camp, die Leute wohnten immerhin in eigenen Häusern, es gab Straßen und eine normale Infrastruktur, die Einwohner hatten Arbeit, alle konnten sich ausreichend zu Essen und zu Trinken kaufen. Es haben jedoch dort ausschließlich palästinensische Flüchtlinge gelebt. Wir waren ca. für ein Jahr da, ich habe die arabische Sprache gelernt und mein drittes Schuljahr absolviert. Es war eine gute Erfahrung für mich, auch wenn ich es oft schwer dort hatte. Ich war für die anderen Kinder meist „der Deutsche“ sowie ich hier in Deutschland leider oft „der Kanake“ bin. Die ersten 6 Monate habe ich eine Privatschule besucht, danach habe ich auf eine staatliche Schule gewechselt, auf welcher es dann auch einfacher war, Kontakt zu den anderen Kindern zu finden und ich keine Außenseiterrolle mehr inne hatte.

Samy, wie bist Du dazu gekommen, eine Ausbildung zum Erzieher zu machen?

Während des 9. Schuljahres sollten wir ein Praktikum machen, ich habe damals meine Mutter gefragt, was ihrer Meinung nach am besten zu mir passen würde und sie schlug mir ein Praktikum im Kindergarten vor. Das hat mir sehr gut gefallen und auch die Erzieherinnen dort sagten am Ende dessen zu mir, dass dies ihrer Einschätzung nach „genau mein Ding“ sei. Also habe ich nach der Schule weiter gemacht und schließlich eine Ausbildung als Erzieher begonnen. Jetzt betreue ich hauptsächlich Kinder bzw. Jugendliche im Alter von 6 oder 7 Jahren bis zum Alter von 9 oder 10 Jahren, also während der 1. bis 4. Klasse. Es ist mir persönlich wichtig, direkten Umgang mit Menschen zu haben, zu sehen, wie sich die Kinder entwickeln und nicht einen typischen Bürojob zu machen und den ganzen Tag quasi „vor dem PC zu hängen“.

Samy, zum Schluss natürlich noch die Frage zu Deiner Karriere als Boxer und der Vorbereitung auf den Kampf am Samstag:

SamyFirstPunchMein Werdegang als Boxer sah folgenermaßen aus, seit dem 16. Lebensjahr bin ich bei den Amateuren, im Alter von 17 bestritt ich dort meinen ersten Kampf, mit 29 Jahren hatte ich meinen letzten Amateurkampf. Ich wollte immer schon Profi werden, aber es relativ schwierig, jemanden zu finden, der mir Kämpfe als Profi besorgte und mir ein entsprechendes Training anbot. Mit 76 Kilo Körpergewicht und einer Größe von 1,90 m bin ich stets der Größte in meiner Klasse, dem Supermittelgewicht.

Mit Jan Christoph Jaszczuk habe ich endlich nach 2 Jahren Suche jemanden gefunden, der mir Kämpfe besorgt, mein Manager ist, mich trainiert und genau zu mir passt. Als mich First Punch damals angerufen hat, passte alles sofort und ich habe direkt Vertrauen gefasst zu ihm. Auf die Chance, beim Klitschko Event zu boxen, habe ich schon immer hingearbeitet, es war ein Traum von mir. Als ich damals bei Christoph unterschrieb, habe ich dies als mein Ziel bereits visualisiert und daran gedacht. Und siehe da: nun hat es geklappt!

Ich arbeite hart und hoffe das Beste für die Zukunft. Wenn ich an meinen Gegner Jay Spencer denke, bleibe ich eigentlich ganz cool. Er ist bestimmt ein guter Boxer, ich respektiere ihn. Ich gehe positiv in den Ring und werde mein Bestes zeigen und natürlich gehe ich hinein, um zu gewinnen, das ist ja klar. Aber ich möchte nicht überheblich erscheinen und irgendwelche Sprüche klopfen. Ich konzentriere mich auf das Sportliche und bin sehr diszipliniert. That´s it!

SamyOberbürgermeister

Samy wurde zudem gerade zum Botschafter der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen von GIBEI Afrika ernannt. Das Foto zeigt ihn zusammen mit dem Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen auf der Mode, Heim und Handwerk Messe in Essen.

Boxkampf Klitschko gegen Fury am 28.11.2015 in Düsseldorf

Der amtierende Weltmeister im Boxen, Schwergewicht Wladimir Klitschko (39) steigt am 28. November in der Düsseldorfer Esprit-Arena vor 55.000 Zuschauern in den Boxring, um seine zahlreichen Weltmeisterschaftsgürtel gegen den bisher unbesiegten Briten Tyson Fury (28) zu verteidigen. Es wird der 28. WM-Kampf des ukrainischen Weltmeisters und somit ein neuer Weltrekord. Joe Louis bestritt 27 WM-Kämpfe, Larry Holmes 26.

Tyson Fury ist groß, jung, wild und ungeschlagen. Seit 2008 ist der Brite Profiboxer und konnte alle seine 24 Kämpfe gewinnen, 18 davon durch K.o. Wladimir Klitschko (64-3, 53 K.o.) ist hingegen der erfahrenere Boxer und steigt als Favorit in den Ring.

Erst vor kurzem verlängerte Klitschko seinen TV-Vertrag mit RTL um fünf weitere Kämpfe und bleibt den Boxfans somit um mindestens zwei weitere Jahre erhalten. Sein höchstes Ziel ist und bleibt weiterhin die Vereinigung aller Weltmeisterschaftsgürtel (WBC, WBA, IBF, WBO) im Schwergewicht. Doch zunächst steht mit Tyson Fury ein ernstzunehmender und fest entschlossener Gegner im Ring.

Über 150 TV-Sender werden den spektakulären Boxkampf live übertragen. Für eine gute Fightcard wird gesorgt, Rock-Ikone Rod Steward steigt persönlich in den Boxring, um dem Publikum vor dem Hauptkampf einzuheizen. Somit können sich die Boxfans aus aller Welt auf das größte Box-Event des Jahren freuen.

KlitschkoFury

Wir stellen die Gegner hier kurz nach einem Portrait von Chris Jan (First Punch Boxpromotion) vor:

Was sagt Tyson Fury über …

WLADIMIR KLITSCHKO

„Ich weiß, dass Wladimir ein guter Psychologe ist, aber eine Sache unterschätzt er an mir: So wie ich aufgewachsen bin, habe ich gelernt, mich anzupassen. Und das tue ich nicht nur im Leben, sondern auch während eines Kampfes. Ich bin unvorhersehbar und intelligente Menschen mögen so etwas nicht, denn ich bin immer für eine Überraschung gut. Auch wenn Wladimir es noch nicht weiß, bin ich bereits in seinem Kopf und spiele meine Spielchen. Er spricht 46 verschiedene Sprachen und ist intelligent, trotzdem ist er langweilig, keiner will ihn sehen oder hören. Ab jetzt heißt es: er gegen mich, und somit ein alter Mann mit grauen Haaren gegen einen jungen, wilden, fest entschlossenen, gutaussehenden Briten. Wladimir sieht alt aus und in der Geschichte des Boxsports konnte man immer sehen, dass irgendwann mal ein jüngerer Boxer den alten K.o. haut. Jetzt bin ich der junge und frische Boxer. Wladimir ist keine Maschine. Er ist nicht besser als die ganzen alten Weltmeister aus der Vergangenheit, und die sind alle irgendwann mal gefallen, egal ob Mike Tyson, Larry Holmes, Joe Frazier oder Muhammad Ali, jeder von ihnen hatte in Wladimirs Alter (39) Probleme mit jüngeren Kämpfern.“

SEINE VORBEREITUNG

„Auf diesen Kampf warte ich bereits sehr lange. Ich habe noch nie meine Topform präsentieren können, da ich oft zu unmotiviert war und ständig an einen Weltmeisterschaftskampf gedacht habe. Jetzt ist es so weit und mein Team und ich werden bestens vorbereitet sein, um Wladimir zu besiegen.“

DEN WELTMEISTERSCHAFTSKAMPF

„Auf diesen Boxkampf warten wir doch bereits seit sehr langer Zeit! Ich bin seit Jahren in den Ranglisten vertreten und jeder Kämpfer, der etwas zu verlieren hat, geht mir aus dem Weg. Doch jetzt geht das nicht mehr, denn ich bin zum Pflichtherausforderer ernannt worden. Nun komme ich nach Deutschland, um Wladimir fertig zu machen. Ich werde sein Kinn in 1.000 Stücke schlagen und ihm den Kopf abreißen! Ich werde der neue Weltmeister und übernehme nebenbei auch Wladimir Klitschkos TV-Vertrag, denn nach dem 24. Ok- tober wird er uninteressant sein. So einen Boxer wie mich hat es in der Geschichte noch nie gegeben. Ich bin einzigartig, denn ich bin groß und boxe den amerikanischen Stil mit einer europäischen Ausdauer. Es ist ein Weltmeisterschaftskampf, bei dem es um alles geht. Ich bin es leid, Wladimir zusehen zu müssen. Ab jetzt will ich ihn nur noch vor meine Fäuste bekommen!“

Wladimir Klitschko über …

DEN WBC-GÜRTEL, DEN EINZIGEN WM-TITEL, DEN ER BISLANG NICHT BESITZT

„Der WBC-Gürtel ist eines meiner höchsten Ziele. Deontay Wilder besitzt diesen Gürtel und ich wollte auch noch dieses Jahr gegen ihn antreten. Doch dies wird erst mal verschoben und ich denke zurzeit nicht an ihn, sondern an meinen nächsten Gegner Tyson Fury.“

TYSON FURY

„Tyson Fury ist ein Entertainer, er kann nicht nur gut boxen, sondern auch singen, tanzen und vor allem viel reden. Mit ihm ist es wie mit jedem anderen Gegner zuvor, ich unterschätze keinen und bin mir sicher, dass wir das Beste von Tyson Fury noch nicht gesehen haben. Ich habe schon mitbekommen, was er alles mit mir anstellen will, aber ich sehe es wie immer locker und werde ihn zu einem besseren Menschen machen, genauso wie ich es mit David Haye tat. Er hat mich beleidigt und herumerzählt, wie schlecht ich bin und wie gut er ist. Das Ergebnis haben wir alle im Boxring gesehen. So eine Therapie braucht auch Tyson Fury. Das freut mich, ich werde auch aus ihm einen besseren Menschen machen. Tyson Fury ist ein großer Kerl, er wechselt ständig seine Auslage, ist ungeschlagen und hat ein starkes Auftreten. Ich bin mir sicher, dies wird einer meiner schwierigsten Kämpfe sein, aber ich freue mich darauf.“

SEINE MOTIVATION

“Jede Kritik, die ich bislang erhalten habe, war reine Motivation für mich und jedes Trainingslager, das ich absolviert habe, hat mir Freude bereitet. Ich bin bereits seit über 24 Jahren mit dem Boxsport verbunden und davon fast 20 als Profi-Sportler.

Ich liebe, was ich tue und dies spiegelt sich in meinem Erfolg wieder. Nach jedem Boxkampf sammle ich neue Erfahrung und es macht mir große Freude, Menschen zu motivieren. Für Tyson Fury werde ich auch wieder bestens vorbereitet sein. Alles, was ich brauche ist Gesundheit und einen Gegner, in diesem Fall ist es Tyson Fury. Er motiviert mich, ihn zu besiegen.“

KRITIK AN SEINEM STIL

„Ich höre in letzter Zeit, dass ich alt geworden bin, dass ich ein Kinn aus Glas hätte und langweilig boxen würde. Man kann das sehen, wie man will. Ich bin auch fest davon überzeugt, dass jeder mal Weltmeister werden kann, das ist nicht unmöglich. Aber die Frage ist doch: Wie lange bleibt man Weltmeister? Es ist wirklich eine große Herausforderung, so viele Jahre Weltmeister zu bleiben, egal in welchem Land man kämpft, egal welche Laune man gerade hat oder in welcher Verfassung man sich befindet, um 23 Uhr abends muss man zum Kampf bereit sein. Man muss ein System entwickeln, seinen eigenen Plan schmieden und dazu die nötige Erfahrung mitbringen – und genau das alles wird oft unterschätzt. Man bleibt ständig der Gejagte. In den ganzen Jahren meiner Karriere als Profi-Boxer habe ich jede Art von Kämpfer vor den Fäusten gehabt. Jedem dieser Sportler stand ich mit großem Respekt gegenüber. Meine Motivation war immer die Herausforderung, meine Gegner auf irgendeine Art zu schlagen. Auch Tyson Fury kommt nach Deutschland, um Weltmeister zu werden doch darauf bin ich bestens vorbereitet.“

Der Franziskusweg – ein Pilgerweg in Italien

Eine bisher weitgehend unbekannte Alternative zum berühmten Jakobsweg in Spanien – dem Camino de Frances – mit Endziel in Santiago de Compostella ist der Franziskusweg in Italien, welcher von Florenz nach Rom, streckenweise durch die Toskana führt. Franziskusweg_Pilgerfuehrer_9783954310-0203

IMG_0923Landschaftlich äußerst reizvoll, vor allem für Italien- und Toskana-Fans sicherlich die erste Wahl und möglicherweise interessanter als der mittlerweile leider vor allem in den Sommermonaten sehr überlaufene Camino de Frances. Der Franziskusweg ist noch keine “Pilger-Autobahn”, sondern enthält auch unbefestigte und weniger ausgebaute Streckenabschnitte. Zudem dürfte die “Reise zu sich selbst”, welche der Pilger schließlich mit dem einfachen Wandern als darüber hinausgehenden Sinn und Zweck seiner Reise verbinden will, hier noch authentischer und in wesentlich mehr Ruhe und Abgeschiedenheit zu finden sein.

Franziskusweg_Pilgerfuehrer_9783954310-0203_InnenseitenSimone und Anton Ochsenkühn vom Amac – Buchverlag haben sich intensiv mit dem Franziskusweg und dessen Historie beschäftigt und haben sich diesem Abenteuer gestellt. Dabei heraus gekommen ist zudem ein wunderschöner sowie spannender Reiseführer, der sicherlich eine wertvolle Hilfestellung beim Beschreiten dieses Pilgerweges darstellt, da der Franziskus, anders als der Camino, auch vom Ausbauzustand der Beschilderung und des Wegenetzes stellenweise noch etwas improvisiert ist.IMG_0443

Hier einige Eindrücke und Fotos der Autoren von ihrer Tour.

Herzlichen Dank an die Beiden für deren Zurverfügungstellung!

 

Verlagstext zum Reiseführer:

Der Franziskusweg von Florenz nach Rom – Ein Pilgerweg für alle Sinne

Wollten Sie nicht schon immer die Wanderschuhe schnüren und einfach losgehen? Simone und Anton Ochsenkühn forschen seit vielen Jahren nach den Spuren des Franz von Assisi auf dem Franziskusweg in Italien. Insgesamt 500 Kilometer führt er von Florenz über Assisi nach Rom. 30 Tagesetappen mit vielen Höhenmetern müssen vom Pilger/von der Pilgerin überwunden werden.

IMG_0363Der Weg führt längs durch den Apennin durch weitläufige Naturschutzgebiete, hügelige Landschaften und italienische Hochkulturgebiete. Immer wieder trifft man auf einsame Klöster, besinnliche Orte und unberührte Natur. Auf den Spuren des heiligen Franziskus läuft man auf historischen Pfaden zu vielen seiner Wirkstätten. Man startet in der Stadt der Künste, Florenz in der Toskana, direkt hinein in die Natur. Assisi als geografische Mitte und Geburts- und Sterbeort Franziskus liegt im Herzen Umbriens. Das Ziel heißt nun Rom in der Region Latium.

Der Weg ist nicht klassisch beschildert, wie man es von den Pilgerautobahnen wie dem Jakobsweg gewöhnt sein könnte. Der Weg führt auf Wanderwegen und Bergwanderwegen in die Naturschönheiten der Regionen und weist teils historische Spuren des Franziskus auf. 

Pilgerlager gibt es kaum, geschlafen wird in normalen einfachen Pensionen, Klöstern, Herbergen. Das Essen ist ein Traum, ein Fest für die Sinne, die sich auf dem Weg schärfen. Unweigerlich wird man in den Bann dieser magischen Orte gezogen und auch wenn man nicht religiös ist, so scheint es, dass man Franziskus unweigerlich begegnet.

Wir finden, dass dieser Weg das Schönste ist, was man derzeit erleben kann.
Übersicht_Franziskusweg

Thaiboxen oder Muay Thai

Thaiboxen oder klassisch “Muay Thai” gilt seit jeher als legendäre, wenn nicht sogar eine der härtesten Kampfsportarten der Welt. Im Gegensatz zum Europäischen Boxen sind hier spezielle Knietechniken, der Ellenbogenschlag und das sogenannte Clinchen (Umklammern des Gegners) erlaubt. Es wurde das erste Mal 1921 offiziell in einem Ring ausgetragen und in den ersten Jahren wurden die einzelnen Runden noch anhand von mit Wasser volllaufender Kokosnüsse anstatt mit einer Uhr nach Zeitablauf gemessen. Kokosnuss

Die bekannteste Technik im Muay Thai ist wohl der Kick mit dem blanken Schienenbein, gezielt auf den Oberschenkel oder auch die Rippen des Gegners. Hierzu besagt die Legende, dass die Thaiboxer diesen zunächst sehr schmerzhaft mit dem Aufschlagen ihrer Schienenbeine auf blanke Eisenstangen trainieren, um so die dortigen Nervenbahnen zu zerstören und eine gewisse Schmerzunempfindlichkeit zu bewerkstelligen. Aber auch der feste Ellenbogenschlag von oben herab auf den Kopf bzw. das Gesicht des Gegners ist eine der bevorzugten Angriffs- und Verteidigungstechniken. Aufgrund des speziell mit diesen beiden Techniken einhergehenden sehr hohen Verletzungsrisikos gilt das Thaiboxen als weitaus risikoreicher und gefährlicher als unsere westlichen oder europäischen Boxstile und Kampfkunstarten.

Thaiboxen kann aus unterschiedlichen Motiven ausgeübt werden, z.B. als reiner Fitnesssport, zur Selbstverteidigung, als Wettkampfsportart oder aber als Kampfkunst. Die Thaiboxer selbst sind in Thailand Idole und oft sogar bei entsprechendem Erfolg geradezu verehrte Nationalhelden. IMG_5493

Frank hat sich in Thailand diesen Sport näher angesehen und folgende interessante Trainingsart kennengelernt und selbst ausprobiert, das sogenannte “Riding the Elephant”, welche speziell zum Aufwärmen vor dem Training eingesetzt wird … lustig sieht es allemal aus, wenn es denn auch die entsprechende Kondition bringt:

Zum Tode von Dr. Hannes Lindemann

Am 17. April diesen Jahres verstarb nun Hannes Lindemann im Alter von 93 Jahren, der Pionier des Autogenen Trainings in Deutschland, welcher berühmt wurde durch seine Atlantiküberquerungen mit dem Faltboot und anderen Kleinstboot-Modellen wie dem Einbaum.

Im Herbst 2013 hatten wir noch das Glück und die Ehre, mit ihm ein letztes Interview führen zu können, was uns tief bewegt hat. Im Zuge unseres Besuches bei ihm zeigte er uns auch seine zahlreichen, von ihm selbst gemalten Bilder sowie andere Erinnerungsstücke seiner vielen Reisen und Aufenthalte in der ganzen Welt. Auch im hohen Alter war er noch ein sehr beeindruckender Mann.

Unser Mitgefühl seinen Angehörigen, auch wenn wir schon damals den Eindruck hatten, dass er voller Zufriedenheit auf sein äußerst erfülltes Leben zurück blickte und mit sich selbst, seiner Umwelt und allem Erlebten in völligem Frieden und Einklang stand.

Am Rande des Interviews vom 12.11.2013 erinnerten wir uns mit Herrn Dr. Lindemann zusammen daran, dass er bereits als 35-jähriger mit einem serienmäßig gefertigten Faltboot alleine eine Atlantiküberquerung hinter sich brachte, bei der er lediglich 3 Liter Trinkwasser, dafür aber ca. 90 Dosen Kondensmilch und ungefähr 70 Dosen Bier sowie diverse Lebensmittelkonserven bei sich führte. Die Verpflegung bestand infolge dessen hauptsächlich aus selbst gefangenem rohen Fisch, auch versuchte Herr Dr. Lindemann aus Salzwasser Trinkwasser zu gewinnen. Ziel des Unterfangens war insbesondere zu erfahren und aufzuzeigen, unter welchen schwierigen Umständen Schiffbrüchige überleben können sowie die Anwendung des Autogenen Trainings in dieser Ausnahmesituation zu testen. Die direkte Frage, ob ihm letzteres tatsächlich geholfen habe, beantwortete er jedoch lediglich lachend mit den Worten „Ich lebe ja noch!“

Damaliger Artikel in der Bild

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Frank mit Dr. Lindemann, 2 der insgesamt 8 Bücher

Frank mit Dr. Lindemann, 2 der insgesamt 8 Bücher

 

 

 

 

 

 

Er hatte zu dem Zeitpunkt der Überquerungen bereits eine Kriegsverletzung an seinem linken Arm, welche ihn ebenfalls beim Rudern und der weiteren Fortbewegung auf dem Wasser einschränkte.  Trotzdem schaffte er die Überquerung in 72 Tagen fast unversehrt bis auf die Tatsache, dass er beispielsweise zunächst an Land getragen werden musste, da er nach eigener Aussage nach so langer Zeit in ausschließlich sitzender Position nicht mehr ohne weiteres in der Lage war, zu laufen. Und nicht zu vergessen, er hatte insgesamt über 25 Kilo an Körpergewicht verloren.

Erstaunlicherweise beschrieb Herr Dr. Lindemann die Überquerung im Faltboot als anstrengender als die ein Jahr davor durchgeführte Atlantiküberquerung im Einbaum, welcher ohne Segel oder Seitenruder von ihm gesteuert wurde.

Dr. Lindemann mit Albert Schweitzer

Dr. Lindemann mit Albert Schweitzer

Er erinnerte sich zudem an seine Zeit mit Albert Schweitzer, mit welchem er in der Folge in Lambarene in dessen Buschkrankenhaus in Afrika zusammen arbeitete. Darüber hinaus ist auf der Insel Helgoland noch heute eine Straße nach Dr. Hannes Lindemann benannt, welche an seine Bedeutung erinnert.

Dr. Hannes Lindemann

Dr. Hannes Lindemann

Die lieben Neujahrsvorsätze …

Alle Jahre wieder an Sylvester oder auch am ersten Januar des Neuen Jahres nehmen wir uns viele vernünftige Dinge vor, wir geloben Besserung in so mancher Hinsicht, beabsichtigen ab jetzt mehr Sport zu treiben, weniger oder gesünder zu Essen, mehr Gutes für unsere Mitmenschen zu tun, weniger Geld für unsinnigen Konsum auszugeben, mit dem Rauchen aufzuhören oder irgendein anderes beliebiges Laster abzulegen. Die guten Vorsätze für das Neue Jahr sind zahlreich und ebenso zahlreich sind leider auch die Gründe, aus welchen wir denn schließlich meist bereits nach einigen Wochen wieder “das Handtuch schmeißen” und zurück fallen in unsere alten Gewohnheiten und den neu gekauften Entsafter oder das Trimm-Dich-Gerät oder die Mitgliedschaft im Fitnessclub in die Ecke stellen, bei Ebay verkaufen oder schlicht verfallen lassen. Ganze Industriezweige leben davon, die Illusion dieser hochgesteckten Ziele und Vorhaben zu unterstützen und deren einfache Erfüllung jedem Einzelnen zu suggerieren.

Aber weshalb nehmen wir uns gerade zum Jahreswechsel Dinge vor, welche wir das gesamte vorangegangene Jahr stets möglichst weit von uns geschoben haben und deren Verwirklichung bereits seit vielen Jahren vorher nicht von Erfolg gekrönt war?! Werden wir nicht klüger mit der Zeit, mit jedem erneuten Scheitern? Und woran liegt dies genau?

Die schlauen Sprüche, welche um die Jahreswende stets auf Sozialen Netzwerken wie Facebook etc. gepostet werden, sind leider ebenfalls wenig variabel und wiederholen sich in schöner Einheitlichkeit … “ein Neues Jahr ist wie ein neues leeres Buch, dessen Seiten nun von Dir persönlich beschrieben werden müssen..” etc. Das hört sich alles wunderbar poetisch und weise an, doch hat es mir der Realität, in der wir leben und unserem Alltag meist wenig zu tun. Während der Feiertag kommen wir zum Nachdenken, genießen entweder die Auszeit zu Hause oder aber bei wechselnden Festivitäten mit Freunden und Familie und schalten so in gewisser Weise ab und gewinnen einen Abstand vom alltäglichen Einerlei. Wir sind also empfänglich für jede Art von wohlklingenden, abstrakt daher gesagten Weisheiten, welche uns bei unserer mehr oder weniger stattfindenden inneren Einkehr bestätigen.

Doch kaum sind die Festtage vorbei und die erste Arbeitswoche im Neuen Jahr beginnt, gleiten wir auch unmerklich zurück in den gewohnten Alltagstrott und selbst die vollzogene Anmeldung zum Yoga- oder Nichtraucherkurs kann uns vor diesem nicht lange “beschützen”, noch ändert ein solcher Kurs oder aber z.B. die Änderung von Ernährungsgewohnheiten grundlegend etwas an unserem Leben.

Um hier erfolgreich zu sein, wäre eher ein Wechsel in der inneren Einstellung und der Sichtweise auf den eigenen Alltag eine langfristige Strategie, welche mit einem gewissen Potential erfolgreich sein könnte, steckt man sich die eigenen Ziele nicht gleich wieder wie in den Vorjahren viel zu hoch. Es gibt dabei zudem kein auf jeden passendes Einheitsrezept! Versuchen Sie Ihr Leben mal wieder zu genießen, nehmen Sie sich nicht noch zahlreiche weitere vernünftige Dinge vor, welche Sie ab jetzt quasi zu “erledigen” haben, sondern handeln Sie mehr nach dem Lustprinzip! Untersuchen Sie doch für sich selbst, wo es hakt, in ihrem Leben, was gefällt Ihnen an Ihrem Alltag ganz konkret nicht? Was genau macht Sie unzufrieden? Besteht Ihr Leben lediglich oder überwiegend, fast nur aus Verpflichtungen? Aber weniger aus Tätigkeiten, welche Ihnen persönlich Freude bereiten? Sehen Sie auch den neuen Vorsatz zu weniger Fleischkonsum und mehr Gemüse oder die Anmeldung im Fitness-Studio vielmehr als weitere Aufgabe und Verpflichtung an, nicht aber als Ihren inneren Wunsch?

Wenn dies so ist: lassen Sie es gleich! Es hat keinen Sinn! Nehmen Sie sich lieber etwas Schönes vor für das Neue Jahr :-) Was wollten Sie schon lange machen, gestehen sich dies aber nie zu, weil es zu teuer ist, zu unvernünftig, zu egoistisch, zu viel Zeit in Anspruch nimmt oder aber nur Ihrem eigenen ganz persönlichen Vergnügen dient und z.B. nicht auch dem der anderen Familienmitglieder oder dem Partner, denen oder dem Sie sich ständig gegenüber in einem – vermeintlichen – Rechtfertigungszwang befinden und Sie daher ein selbst eingebildetes “schlechtes Gewissen” an deren Verwirklichung hindert?!Kindheit

Jeder von uns trägt solche Wünsche in sich … setzen Sie diese in die Tat um! Zumindest ansatzweise. Möglicherweise leben Sie nur einmal – wir wissen nicht gesichert, ob die Reinkarnation tatsächlich stattfindet! – und Sie wissen nicht, wie lange … also: geben Sie Gas und nehmen Sie sich für das Jahr 2015 erstmalig nicht so etwas dröges langweiliges, vernünftiges vor, sondern etwas, worauf Sie wirklich Lust haben, was Ihnen Spaß bereitet und was schon lange Ihr Herzenswunsch war :-) Und wenn dies darüber hinaus auch noch gesund ist oder aber andere positive Aspekte mit sich bringt, umso besser … wenn nicht, auch egal … für vernünftiges Handeln ist daneben immer noch genug Zeit und vielleicht belohnen Sie sich auf diese Weise einfach für viele andere Dinge, welche entgegen dem reinen “Lustprinzip” aus reiner Vernunft von Ihnen umgesetzt und durchgeführt werden!!

Viel Spaß dabei … es ist wichtig, dass Sie glücklich sind, seien Sie es sich wert :-)

 

Der Bußgeldbescheid

Sylvester steht vor der Tür – am besten lässt man das Auto in der Sylvesternacht zwar in der Garage – ist man aber trotzdem unvorsichtig gewesen und beispielsweise – das am häufigsten anzutreffende Verkehrsdelikt – wegen einer Geschwindigkeitsübertretung geblitzt worden, ist folgendes bei Erhalt des Bußgeldbescheides zu beachten:

  • Bei einem Bußgeldbescheid wegen zu schnellem Fahren entstehen bis zur Höhe von 35,- € noch keine Punkte im Verkehrszentralregister und man kann seinen Führerschein behalten. Ist das Bußgeld aber deutlich höher und droht eventuell sogar ein Fahrverbot, ist eine Überprüfung des Bußgeldbescheides durch einen Anwalt empfehlenswert, sofern man letzteres vermeiden möchte.
  • Dringend zu beachten ist hier die 2 Wochen Frist zur Einlegung des Einspruchs, da der Bescheid ansonsten rechtskräftig werden könnte.
  • Der Betroffene selbst sollte sich in dem Fall möglichst nicht zur Sache einlassen und etwa den Anhörungsbogen mit Angaben zu seiner Person zurücksenden. Denn gesteht er einmal ein, der Führer des Fahrzeugs gewesen zu sein, wird der Bußgeldbescheid meist ohne Einschränkung erlassen, auch wenn nachträglich noch der Sachverhalt bestritten wird.
  • Sofern bezüglich Verkehrsrechtssachen eine Rechtsschutzversicherung besteht, übernimmt die Kosten für die Einschaltung eines Anwaltes die Versicherung.
  • Der Anwalt kann zunächst die Richtigkeit der Geschwindigkeitsmessungen bestreiten und hier eventuell einen Sachverständigen bei Nichteinhaltung bestimmter Kritierien hinzuziehen, manchmal handelt es sich nur um wenige km/h, welche eine noch harmlose Folge von einem Führerscheinentzug trennen. Hier kann daher schon die kleinste Ungenauigkeit einer Messung ins Gewicht fallen!
  • Zudem nimmt der Anwalt Akteneinsicht und kann so das Vorgehen der Polizei insgesamt überprüfen. Der einfachste Fall dürfte der sein, dass der Fahrer selbst auf dem Foto schlecht oder kaum erkennbar ist. Wird im Folgenden anwaltlicherseits dessen Identität bestritten, kommt es bereits in der überwiegenden Zahl der Fälle zu einer Einstellung des weiteren Verfahrens.

Am sicherstens ist es natürlich nach wie vor, sowohl nüchtern als auch innerhalb der durch Geschwindigkeitsbeschränkungen vorgegebenen Grenzen defensiv und rücksichtsvoll zu fahren!

gericht

Interview mit den Kampfschwimmern

Aufgrund der in der Öffentlichkeit überwiegend negativ geführten Diskussion zum Thema Bundeswehr, u.a. aktuell aufgrund des nicht einsatzfähigen Materials, haben wir dem Kommando Spezialkräfte der Marine – den Kampfschwimmern in Eckernförde – einen Besuch abgestattet und ein Interview mit diesen geführt, um uns persönlich ein neutrales Bild vor Ort zu verschaffen zu dieser umstrittenen Institution, die spätestens seit der Umwandlung in ein Berufsheer immer mehr im Brennpunkt steht.

KS_6696Selbst Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen soll erst kürzlich die Kritik geäußert haben, dass die Bevölkerung nun nach der Umwandlung der Bundeswehr in ein Berufsheer offenbar gar kein Interesse mehr an dieser habe und erst recht nicht die Notwendigkeit der nach Ansicht der Bundesregierung zwingend notwendigen Auslandseinsätzen erkennen würde. Bedenkt man, dass sich die Bundeswehr nunmehr seit über 10 Jahren ununterbrochen mit ihren Truppen im Einsatz in Afghanistan vor Ort befindet sowie parallel noch in vielen anderen Ländern weltweit, fragt man sich tatsächlich, ob dies wirklich nötig ist?!

DSC_0005KS_5826Ganz von der Hand zu weisen sind diese Zweifel jedenfalls nicht und so dürfte eine sehr kritische Einstellung hierzu berechtigterweise – wie natürlich auch bei uns – die Vorherrschende sein. Aber auch wenn wir keinesfalls das Führen von Kriegen aus welchen Gründen und in welcher Form auch immer befürworten, ist die gesamte öffentliche Diskussion zu diesem Thema doch Grund genug für uns gewesen, der ältesten Eliteeinheit der Bundeswehr, den in Eckernförde stationierten Kampfschwimmern, einen Besuch vor Ort abzustatten und mit diesen ein Interview zu führen, um hier ein paar Hintergrund – Informationen zu erhalten.  Vor allem fragten wir uns: was sind das eigentlich für Menschen, die sich beruflich für so etwas interessieren und hier verpflichten?20130807Kampschwimmer059

Sind dies – wie man sich das oft vorstellt – unreflektierte Kriegsbefürworter, welche sich ihre naiven Jugendträume erfüllt haben und selbst für eine romantisch verklärte Version von James Bond halten? Oder hat das Ganze vielleicht doch einen etwas ernsthafteren Hintergrund und ist letztlich einfach ein ganz “normaler” Beruf?bonex_ueber_wasser_uli_kunz_07

Schaut man sich diese Aufnahmen an, wird man zugegebenermaßen durchaus an diverse Einsätze von 007 erinnert und sieht sich schon unter Verwendung von martialisch anmutendem Tauchgerät als “Sean Connery der Meere”. Und genau hier liegt auch fast tatsächlich das Aufgabengebiet der Kampfschwimmer: so gehören diese zum Kommando Spezialkräfte der Marine als älteste Spezialeinheit überhaupt. Sie werden regelmäßig international bei der Aufklärungsarbeit im Rahmen der Terrorismusbekämpfung eingesetzt, hier sichern sie Häfen, Küstenanlagen und den eigenen Marine-Einsatz ab, helfen vor allem aber auch bei dem Gewinnen von strategischen Informationen vor Ort und nehmen an - natürlich durchaus bewaffneten – Evakuierungsoperationen teil. bonex_uw_uli_kunz_02Zudem gehören insbesondere spezielle Überwachungsaufgaben sowie Rettungs- und Bergungseinsätze im In- und Ausland zu ihrem Einsatzbereich. Immer wieder sind sie auch an sogenannten Boarding – Einsätzen beteiligt, bekanntes Beispiel hierfür bildet die Befreiung der leider regelmäßig durch Piraten gekaperten Transportschiffe und Tanker vor der Küste von Somalia.

Insofern fallen ihnen eher strategische Aufgaben zu und sie arbeiten größtenteils im Verborgenen. Der ständige Einsatz vor allem über und unter Wasser erfordert einiges an körperlichem Leistungsvermögen und die Verwendung von so manchen Spezialgerätschaften und technischen Finessen, wie auf den Photos ersichtlich. Aber auch die psychische Belastung ist erheblich, werden sie doch regelmäßig in sehr kleinen Gruppen in unbekanntem Gebiet international eingesetzt und sind im Rahmen dessen fast völlig auf sich allein gestellt.bonex_uw_uli_kunz_05

Hinter den in der Öffentlichkeit natürlich nicht bekannten Identitäten – die Anonymität ist hier ihre Lebensversicherung – der ca. 60 Mann starken Einheit verbergen sich jedoch ganz normale Menschen, welche zwar extrem gut ausgebildet und belastungsfähig im Hinblick auf ihr Einsatzgebiet erscheinen, letztlich aber auch keine übernatürlichen Kräfte besitzen.

Trainiert wird u.a. auch zusammen mit den U.S. Navy Seals.  Springer Flagge 3715Alles in allem lässt sich feststellen, dass es sich bei den Kampfschwimmern sicherlich nicht um ein exemplarisches Beispiel einer Bundeswehreinsatztruppe handelt und selbst wenn man daher dieser sowie ihrer bonex_ueber_wasser_uli_kunz_14Existenzberechtigung – wie auch wir – äußerst kritisch gegenüber steht, so hatten wir nach der Gewinnung dieser “Innenansichten” doch durchaus den Eindruck, dass so mancher Einsatz dieser absoluten Spezialisten im Einzelfall durchaus seine Berechtigung haben könnte und gerade im Katastrophenfall in erster Linie zum Schutz der Zivilbevölkerung erfolgt. Aber auch wenn man diese Ansicht nicht teilt, so stehen doch hinter der Institution Bundeswehr und ihren Berufsträgern letztlich auch nur Menschen, welchen einen Beruf ausüben, der solange es weiterhin Gewalt und Kriege auf diesem Planeten gibt, letztlich leider nicht entbehrlich sein wird. 130814_KS_icke_8520Und zwar auch wenn diese Kriege überwiegend von dritter Seite mutwillig und teils sogar zielgerichtet entfacht wurden oder zumindest fortgeführt, unterstützt und billigend zur Durchsetzung meist rein wirtschaftlicher Interessen in Kauf genommen werden.

Das Bildmaterial entstammt überwiegend dem Fundus der Bundeswehr. Vielen Dank für die Nutzungserlaubnis!

 

 

 

Mit Kindern auf dem Jakobsweg

Frank´s neues Buch ist nun erhältlich, hier ist die Inhaltsangabe und der Trailer des Verlages:

Der ungewöhnliche Urlaubswunsch seiner Kinder (12, 14 und 16 Jahre), die letzten 100 Kilometer des Jakobsweges nach Santiago de Compostela zu gehen, ließ den Jahresurlaub des Autors Frank Rose in vielerlei Hinsicht zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Für diese letzte Strecke gibt es die Pilgerurkunde - und nicht nur die, wie sich für die kleine Pilgergruppe herausstellte. Was die vier auf ihrem Weg erlebten, beschreibt Frank Rose: Eine Wanderung mit vielen Entdeckungen, Zuneigung, tiefen Gefühlen, der einen oder anderen Träne und eine Reise zueinander, wie sie intensiver nicht hätte sein können. JakobswegDieses außergewöhnliche Buch beinhaltet neben diesem persönlichen Erfahrungsbericht nicht nur wichtige Informationen für die Wanderschaft auf dem Jakobsweg mit den Jüngsten, das sind unter anderem Reiseroute, Unterkunfts- und Ausrüstungslisten sowie Hinweise zum Erste-Hilfe-Pack, sondern auch das Tagebuch und Zeichnungen eines kleinen Pilgers sowie allerhand Geschichtliches rund um den Pilgerweg und dessen Namensgeber.
Und all jene, deren Ziel nicht der Jakobsweg beziehungsweise Santiago de Compostela ist, ermuntert Frank Rose zum öfteren gemeinsamen Wandern überhaupt, um sich selbst und auch seine Nächsten intensiv zu erfahren und wirklich kennenzulernen.

Mit Kindern auf dem Jakobsweg – Verlag Zeitenwende