Die lieben Neujahrsvorsätze …

Alle Jahre wieder an Sylvester oder auch am ersten Januar des Neuen Jahres nehmen wir uns viele vernünftige Dinge vor, wir geloben Besserung in so mancher Hinsicht, beabsichtigen ab jetzt mehr Sport zu treiben, weniger oder gesünder zu Essen, mehr Gutes für unsere Mitmenschen zu tun, weniger Geld für unsinnigen Konsum auszugeben, mit dem Rauchen aufzuhören oder irgendein anderes beliebiges Laster abzulegen. Die guten Vorsätze für das Neue Jahr sind zahlreich und ebenso zahlreich sind leider auch die Gründe, aus welchen wir denn schließlich meist bereits nach einigen Wochen wieder “das Handtuch schmeißen” und zurück fallen in unsere alten Gewohnheiten und den neu gekauften Entsafter oder das Trimm-Dich-Gerät oder die Mitgliedschaft im Fitnessclub in die Ecke stellen, bei Ebay verkaufen oder schlicht verfallen lassen. Ganze Industriezweige leben davon, die Illusion dieser hochgesteckten Ziele und Vorhaben zu unterstützen und deren einfache Erfüllung jedem Einzelnen zu suggerieren.

Aber weshalb nehmen wir uns gerade zum Jahreswechsel Dinge vor, welche wir das gesamte vorangegangene Jahr stets möglichst weit von uns geschoben haben und deren Verwirklichung bereits seit vielen Jahren vorher nicht von Erfolg gekrönt war?! Werden wir nicht klüger mit der Zeit, mit jedem erneuten Scheitern? Und woran liegt dies genau?

Die schlauen Sprüche, welche um die Jahreswende stets auf Sozialen Netzwerken wie Facebook etc. gepostet werden, sind leider ebenfalls wenig variabel und wiederholen sich in schöner Einheitlichkeit … “ein Neues Jahr ist wie ein neues leeres Buch, dessen Seiten nun von Dir persönlich beschrieben werden müssen..” etc. Das hört sich alles wunderbar poetisch und weise an, doch hat es mir der Realität, in der wir leben und unserem Alltag meist wenig zu tun. Während der Feiertag kommen wir zum Nachdenken, genießen entweder die Auszeit zu Hause oder aber bei wechselnden Festivitäten mit Freunden und Familie und schalten so in gewisser Weise ab und gewinnen einen Abstand vom alltäglichen Einerlei. Wir sind also empfänglich für jede Art von wohlklingenden, abstrakt daher gesagten Weisheiten, welche uns bei unserer mehr oder weniger stattfindenden inneren Einkehr bestätigen.

Doch kaum sind die Festtage vorbei und die erste Arbeitswoche im Neuen Jahr beginnt, gleiten wir auch unmerklich zurück in den gewohnten Alltagstrott und selbst die vollzogene Anmeldung zum Yoga- oder Nichtraucherkurs kann uns vor diesem nicht lange “beschützen”, noch ändert ein solcher Kurs oder aber z.B. die Änderung von Ernährungsgewohnheiten grundlegend etwas an unserem Leben.

Um hier erfolgreich zu sein, wäre eher ein Wechsel in der inneren Einstellung und der Sichtweise auf den eigenen Alltag eine langfristige Strategie, welche mit einem gewissen Potential erfolgreich sein könnte, steckt man sich die eigenen Ziele nicht gleich wieder wie in den Vorjahren viel zu hoch. Es gibt dabei zudem kein auf jeden passendes Einheitsrezept! Versuchen Sie Ihr Leben mal wieder zu genießen, nehmen Sie sich nicht noch zahlreiche weitere vernünftige Dinge vor, welche Sie ab jetzt quasi zu “erledigen” haben, sondern handeln Sie mehr nach dem Lustprinzip! Untersuchen Sie doch für sich selbst, wo es hakt, in ihrem Leben, was gefällt Ihnen an Ihrem Alltag ganz konkret nicht? Was genau macht Sie unzufrieden? Besteht Ihr Leben lediglich oder überwiegend, fast nur aus Verpflichtungen? Aber weniger aus Tätigkeiten, welche Ihnen persönlich Freude bereiten? Sehen Sie auch den neuen Vorsatz zu weniger Fleischkonsum und mehr Gemüse oder die Anmeldung im Fitness-Studio vielmehr als weitere Aufgabe und Verpflichtung an, nicht aber als Ihren inneren Wunsch?

Wenn dies so ist: lassen Sie es gleich! Es hat keinen Sinn! Nehmen Sie sich lieber etwas Schönes vor für das Neue Jahr :-) Was wollten Sie schon lange machen, gestehen sich dies aber nie zu, weil es zu teuer ist, zu unvernünftig, zu egoistisch, zu viel Zeit in Anspruch nimmt oder aber nur Ihrem eigenen ganz persönlichen Vergnügen dient und z.B. nicht auch dem der anderen Familienmitglieder oder dem Partner, denen oder dem Sie sich ständig gegenüber in einem – vermeintlichen – Rechtfertigungszwang befinden und Sie daher ein selbst eingebildetes “schlechtes Gewissen” an deren Verwirklichung hindert?!Kindheit

Jeder von uns trägt solche Wünsche in sich … setzen Sie diese in die Tat um! Zumindest ansatzweise. Möglicherweise leben Sie nur einmal – wir wissen nicht gesichert, ob die Reinkarnation tatsächlich stattfindet! – und Sie wissen nicht, wie lange … also: geben Sie Gas und nehmen Sie sich für das Jahr 2015 erstmalig nicht so etwas dröges langweiliges, vernünftiges vor, sondern etwas, worauf Sie wirklich Lust haben, was Ihnen Spaß bereitet und was schon lange Ihr Herzenswunsch war :-) Und wenn dies darüber hinaus auch noch gesund ist oder aber andere positive Aspekte mit sich bringt, umso besser … wenn nicht, auch egal … für vernünftiges Handeln ist daneben immer noch genug Zeit und vielleicht belohnen Sie sich auf diese Weise einfach für viele andere Dinge, welche entgegen dem reinen “Lustprinzip” aus reiner Vernunft von Ihnen umgesetzt und durchgeführt werden!!

Viel Spaß dabei … es ist wichtig, dass Sie glücklich sind, seien Sie es sich wert :-)

 

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