Laut einem Artikel des Fokus Online vom 27.03.2014 hat der Würzburger Chirurg Michael Imhof in seinem Buch namens „Eidesbruch – Ärzte, Geschäftemacher und die verlorene Würde des Patienten“ als die 7 Todsünden der modernen Medizin erschreckenderweise im Wesentlichen Geldgier, Habsucht und Korruption benannt.
Nach seiner Meinung werden viel zu viele Operationen, z.B. noch bei älteren Menschen durchgeführt, auch wenn diese keine wirklichen Zustandsverbesserungen mehr als Folge nach sich ziehen können, einfach weil sie sehr lukrativ sind und nach der Fallpauschale abgerechnet wird. Bestes Beispiel hierfür sind Hüftoperationen. “Unrentable” Patienten aus Sicht des heutigen Abrechnungssytems würden hingegen kaum noch stationär in Krankenhäusern aufgenommen. Deutschland sei bei dieser Praxis mit Abstand führend. Auch seien bei uns die Kosten für Arzneimittel deutlich höher als in anderen europäischen Staaten, während Pharmaunternehmen aber etwa doppelt soviel Geld für ihren Marketingetat ausgäben als für die Forschung. Die Kosten für Pharmazeutika liegen bei uns ca. um 30% über denen im Europäischen Ausland.
Eine neue Einnahmequelle seien die von Patienten selbst zu tragenden individuellen Zusatzleistungen, kurz IGeL genannt. Diese könnten Ärzte nun beliebig häufig bis zu der Grenze verschreiben, dass diese dem Patienten schaden würden. Eine offizielle Überprüfung des Nutzens dieser IGeL habe jedoch sehr ernüchternde Ergebnisse erbracht.
Die Verzahnung von ambulanter und stationärer Pflege in Form von Kooperationsverträgen zwischen niedergelassenen Fachärzten und Krankenhäusern habe zum Teil regelrechte “Fangprämien” für Patienten zum Inhalt, wie eine Studie, bewertet durch die Ärztekammer aufgezeigt habe und wiesen u.a. fast “mafiöse Strukturen” auf.
Die Zahl der durchgeführten Studien sei zudem stark angestiegen, dadurch dass die Pharmaindustrie diese aber fast ausschließlich selbst bezahle und in Auftrag gäbe, fielen auch die Ergebnisse dementsprechend aus. Objektive und unabhängige Studien gäbe es hingegen kaum noch. Durch sogenannte “Scheininnovationen” würden zudem die gesetzlichen Vorgaben zur Preissenkung bei Medikamenten umgangen.
Statt im Studium einen emphatischen Umgang mit den – teils schwerkranken – Patienten, z.B. in der Onkologie, zu erlernen, würden Mediziner eher auf eine emotionale Distanz zu diesen trainiert. Dies münde daher leider oft in der Folge in eine grausame “Übertherapierung” ein.
Schließlich und endlich sei das “Disease Mongering” (Krankheitserfindung) der Pharmaindustrie ein sehr lukratives Geschäft, bei welchem alt bekannte Mängel oder Symptome nun neuerdings entsprechend dramatisiert würden, um auf diese Weise neue Absatzmärkte für Medikamente oder Behandlungen zu erschaffen.
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