Augendiagnostik Teil 2: der geschichtliche Hintergrund

Foto: Linkes Auge, beachte die gestaute Vene welche auf den Schilddrüsenbereich deutet.

Foto: Linkes Auge, beachte die gestaute Vene, welche auf den Schilddrüsenbereich hindeutet.

Heute kommen wir wie angekündigt zum 2. Teil unserer Reihe zur Augendiagnostik und zwar zum historischen Hintergrund. Die Geschichte der Augendiagnostik in unserer westlichen Welt in der Neuzeit beginnt auf ganz einfache Weise und zwar interessanterweise im Tierreich:
 
Als der ungarische Arzt Ignaz von Péczely (1822-1911) seiner eigenen Aussage nach beobachtete, dass ein Vogel sich ein Bein gebrochen hatte und sich danach direkt im Anschluss auf der Iris genau dieser Körperseite ein deutlich sichtbarer Punkt bei ihm bildete, was er in einen Zusammenhang setzte, war die Augendiagnose als Anamneseverfahren insgesamt bereits mindestens tausend Jahre alt. Von den Chinesen mit der Elementenlehre belegt und im Christentum als “Spiegel der Seele” bezeichnet, war die Beobachtung des Inneren der Augen in Form einer Hinweisdiagnostik schon immer im Gespräch gewesen!
Von Péczely erforschte diese weiter, war von dem Verfahren mehr und mehr überzeugt und verfasste schließlich auch Bücher über dieses. In Deutschland wurde die Kunst der Augendiagnostik dann im Wesentlichen durch den Pastor Emanuel Felke (1856-1926) verbreitet. Dieser wurde Anfangs des letzten Jahrhunderts aufgrund dessen sogar zunächst als “Kurpfuscher” angeklagt und vor Gericht geladen. Er wurde jedoch schließlich freigesprochen und zwar deshalb, da er noch im Prozess unter Beweis stellen konnte, dass er erstaunlicherweise unter 20 der im Gerichtssaal anwesenden Personen einwandfrei anhand eines Blickes in deren Augen in zutreffender Weise die zu dem Zeitpunkt bei diesen vorhandenen Leiden diagnostizieren konnte.
Im späteren Verlauf kamen sogar bedeutende Schulmediziner wie Lang, Deck und Schnabel hinzu, welche die Methode anwandten und denen die Augendiagnostik daher Vieles hinsichtlich ihrer weiteren Entwicklung zu einem differenzierten und aussagekräftigen Diagnoseverfahren zu verdanken hat.
Obwohl die Iridologie daher über einen langen Zeitraum immer weiter entwickelt und quasi “verfeinert” wurde sowie lange Zeit ein allgemein anerkanntes Diagnoseverfahren darstellte, wenden heutzutage leider nur noch wenige Heilpraktiker bzw. Naturheilkundler die Augendiagnostik an. In der Schulmedizin ist sie hingegen überhaupt nicht mehr verbreitet.
 

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