King of the Ring I in Oberhausen

Am letzten Samstagabend fand in der Turbinenhalle in Oberhausen die Box – Veranstaltung King of the Ring I statt, bei welcher auch Slaibi Slaibi mit Frank als Trainer einen Kampf bestritt. Nach wenigen Sekunden – der Kampf dauert nicht einmal eine ganze Minute lang – ausgezählt nach genau 45 Sekunden !!! – hatte Slaibi seinen Gegner bereits durch einen gezielten Haken auf dessen Leber besiegt … danach wurde dementsprechend gefeiert !!!

Herzlichen Glückwunsch :-)

Den Kampf samt Einmarsch könnt Ihr im Video unten nachvollziehen:

Teil 2: Boxen lernen mit Slaibi sowie ein Gastbeitrag von Harald Jonischeit zum Olympischen Boxen

Heute wieder ein Beitrag aus der Reihe “Boxen lernen mit Slaibi” zum Gebrauch der Führhand und der Schlaghand:

Harald-Jonischeid

Mein Name ist Harald Jonischeit.

Ich bin Vorsitzender beim Amateur-Box-Club Homberg von 1923, seit 1983 Fachübungsleiter und dem olympischen Boxsport seit rund 45 Jahren verbunden.

 

Olympisches Boxen

Durch die medialen Darstellungen und Berichterstattungen wird der Boxsport zumeist als brutale Profi-Sportart wahrgenommen.

Dabei unterscheiden sich Profiboxen und olympisches Boxen wesentlich.

Generell wird das Boxen zunehmend sowohl als Stressregulation als auch hervorragendes Fitnesstraining  gesehen. Es sicherlich eine Sportart, die nicht nur körperlich herausfordert, sondern auch geistig anspruchsvoll ist.

Ziel ist die gründliche körperliche Ertüchtigung sowie die Ausbildung der Geschicklichkeit, des Reaktionsvermögens und der Förderung des Selbstvertrauens. Sie bilden die Grundlagen für die innere Einstellung eines Sportlers, die von mentaler Stärke, Einsatzbereitschaft und Intelligenz geprägt ist.

Das ganzheitliche Training formt zunächst im Kampf gegen den eigenen inneren Schweinehund, ohne blaue Augen und gebrochene Nasen, aber mit Leidenschaft und Enthusiasmus, und führt zu mentaler Stärke.

Die Ausübung der Sportart erhöht das Selbstwertgefühl, baut aufgestaute Aggressionen ab, fördert die Selbstkontrolle und stärkt das strategische Denken. Man erlangt ein völlig neues und besseres Gefühl zu seinem Körper und zu sich selbst. Das Boxtraining ist eines der allumfassendsten und effizientesten Sportmöglichkeiten überhaupt. Durch die körperliche Anstrengung werden blockierte Energien freigesetzt und man spürt eine unmittelbare befreiende und zentrierende Wirkung. Fairer Kampfgeist und das sportliche Miteinander prägen diese faszinierende Sportart.

Die durch die Fachübungsleiter zu vermittelnden koordinativen und psychischen Anforderungen sind extrem hoch. Dies setzt eine absolute körperliche Fitness voraus. Dabei ist es nicht das vorrangige Ziel, mein Gegenüber KO zu schlagen, sondern den Schlägen meines Gegners auszuweichen und dabei selbst Treffer zu erzielen. Mit Hilfe der bereits vorgenannten und erworbenen körperlichen Eigenschaften ein Strategiespiel. Experten sprechen auch vom Degenfechten mit den Fäusten.

Durch die eins zu eins Konstellation, verbunden mit der permanenten Nähe zum Gegner entsteht beim Boxen eine besondere Drucksituation. Ein anderer Mensch ist immer direkt in deinem persönlichen Raum und versucht dich zu treffen. Es gibt keine Möglichkeit zur Flucht. Das erfordert einen wachen Geist und besondere Klarheit der eigenen Gedanken.

Bei Jugendlichen und Heranwachsenden schult Boxen den Charakter und fördert die persönliche Entwicklung bis hin zu einem positiven Sozialverhalten. Hier ist es unter anderem vorrangiges Ziel, Disziplin und Taktik pädagogisch sinnvoll zu vermitteln, aggressives Verhalten zu steuern und in positive Energie zu wandeln und für die eigene Entwicklung richtig einzusetzen.

Gerade auch jugendliche Straftäter mit den typischen „Karrieren“ (Schulabbruch, Schlägereien, Drogen) finden über den Boxsport zurück auf den richtigen Weg. Städte mit Projekten wie z. B.  „Boxtraining oder Knast“, „Work an BoxCompany“ erzielen nachweisliche Erfolgsquoten von über 80%. Hier dient der Boxsport der Resozialisierung von jugendlichen Straftätern.

Setzt man das Austeilen von Schlägen einmal nicht sofort mit Aggression gleich, sondern betrachtet es als neutrale sportliche Handlung, ist Boxen ein ganz besonders fairer Sport. Die Gegner stehen sich mit ehrlichem Respekt gegenüber. Bewusste Aktionen, die den Gegner schädigen bzw. verletzen sollen, gibt es nicht.

Fazit: gerade für Jugendliche gibt es eine Vielzahl von guten Gründen für das Erlernen und die Ausübung des olympischen Boxsports.

 Bestandteile des Boxtrainings:

• Kondition und Ausdauer

• Krafttraining

• Schulung der Reflexe

• Schnelligkeit

• Technik/Taktik-Schule

• Reaktionsvermögen

• Stretching- und Dehnungsübungen

• Entspannungseinheiten